Dr. Luc Turmes geht in den Ruhestand
Ärztlicher Direktor verlässt nach 21 Jahren die Klinik am Schloss
Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Forschung sowie Mitarbeitende verabschieden sich in einer Feierstunde
Herten (lwl). Nach über 20 Jahren als Ärztlicher Direktor der LWL-Klinik Herten für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin geht Dr. Luc Turmes Ende Juni in den Ruhestand. Im Rahmen eines Abschlusssymposiums mit Festrednern aus Politik, Verwaltung, Förderverein, Forschung und Wissenschaft verabschiedete er sich in der vergangenen Woche von Wegbegleiter:innen und Mitarbeitenden.
Nach dem Medizin-Studium in Bonn, beruflichen Stationen in verschiedenen Krankenhäusern wechselte der gebürtige Luxemburger Dr. Luc Turmes 2001 von der LWL-Klinik Dortmund, wo er als Chefarzt eine allgemeine Psychiatrie-Abteilung leitete, zum Standort Herten, um hier als Ärztlicher Direktor künftig die LWL-Klinik Herten zu führen. Mit im Gepäck neben einer Reform der Behandlungsstrukturen und der Einführung von neuen Behandlungsmethoden: konkrete Pläne zum Ausbau einer Mutter-Kind-Einheit, in der sich psychisch erkrankte Frauen zusammen mit ihren Säuglingen und Babys in Behandlung begeben durften. Im Frühjahr 2003 konnte die Mutter-Kind-Einheit mit acht Betten, zwei tagesklinischen Plätzen und einer Spezialambulanz an den Start gehen. Mit Unterstützung des bereits zu Dortmunder Zeiten gegründeten Fördervereins „Bei aller Liebe – Verein der Freund:innen und Förder:innen der psychiatrisch-psychotherapeutischen Mutter-Kind-Behandlung im Ruhrgebiet e.V.“ konnte dieses Leuchtturmprojekt auf sichere Füße gestellt werden.
„Die Mutter-Kindheit der LWL-Klinik Herten ist die größte und bisher – abgesehen von wenigen Rooming-in-Plätzen – bis heute auch die einzige in ganz NRW“, würdigte LWL-Landesdirektor Dr. Georg Lunemann die herausragende Leistung des Klinikdirektors und weiter „die beispiellosen Bemühungen, den Ruf der Klinik ins rechte Licht zu rücken“. Indem Dr. Turmes Kulturprojekte förderte und es ihm letztlich vor über zehn Jahren sogar gelang, die Ruhrfestspiele Recklinghausen als Kooperationspartner der LWL-Klinik Herten zu gewinnen, sorgte er für einen öffentlichen Zugang zu Themen der Seele und breites Verständnis.
dead can dance – Eine theatrale Untersuchung zu Abschieden
Das Theaterprojekt trat auf der Abschiedsveranstaltung demnach zum letzten Mal in Erscheinung: „dead can dance – Eine theatrale Untersuchung zu Abschieden“ mit dem Klinikdirektor im Mittelpunkt. In seiner Abschiedsrede erinnerte Dr. Luc Turmes an das erste Baby namens Sophie, welches vor 20 Jahren mit seiner erkrankten Mutter für einige Monate in die Klinikräume einzog. „Ihr geht es heute gut“, so der Facharzt für Psychiatrie und Psychosomatische Medizin sowie leidenschaftlicher Psychoanalytiker. „Ein Beleg dafür, dass die erfolgreiche Behandlung und Gesundung von Müttern für die psychische Gesundheit der eigenen Kinder von unumstößlichem Vorteil ist.“ Seit 20 Jahren ist Dr. Turmes im Vorstand der Marce Gesellschaft aktiv – seit 2019 als erster Vorsitzender – und in der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde ebenfalls seit 2019 als stellvertretender Leiter des Referats Frauen- und Männergesundheit, Familienpsychiatrie und -Psychotherapie.
Seine zukünftige Arbeit sieht er in der Aufgabe des Lobbyisten, der sich auch im Ruhestand weiterhin für Mutter und Kind stark machen wird. In eigener Praxis für Coaching, Weiterbildung und Psychotherapie in Dortmund bleibt er Menschen in seelischer Not künftig weiterhin erhalten.
Kontakt:
Rosa Sommer
LWL-Klinik Herten
Tel.: 0151 40635802
E-Mail: rosa.sommer@lwl.org
Im Schloßpark 20
45699 Herten