Ergotherapie als Türöffner für die Seele
Britta Nagel übernimmt Leitung der Ergotherapie
Im wahrsten Sinne des Wortes ein fliegender Wechsel: Als Britta Nagel vor knapp zehn Jahren beschloss, in die Arbeitswelt der Ergotherapie zu wechseln, hatte sie 25 Jahre Flugbegleitung bei einer großen deutschen Fluggesellschaft hinter sich. „Ich wollte zurück auf den Boden“, erzählt die neue Ergotherapie-Leitung der LWL-Klinik Herten und schiebt nach: „Mich erden.“ Sie hatte viel gesehen und erlebt, war beruflich bedingt nie lange an einem Ort. Es wurde Zeit für einen Perspektivwechsel.
Mit Anfang 40 startete Britta Nagel noch einmal neu durch und machte eine Ausbildung zur Ergotherapeutin. 2016 fing sie in der LWL-Klinik Herten an, wo sie sechs Jahre in der Tagesklinik Schlaunhaus und der ambulanten Ergotherapie arbeitete, bevor sie als Leitung in das Haupthaus der Ergotherapie wechselte. Zwischenzeitlich hat sie eine dreijährige Ausbildung zur Kunsttherapeutin und eine einjährige Ausbildung zur Traumafachberaterin/Traumapädagogin absolviert. Derzeit befindet sie sich im Rahmen eines Fernstudiums im Bachelor-Studiengang Ergotherapie.
„Ergotherapeut:innen sind Spezialtherapeut:innen“, betont Britta Nagel. Dies verlangt eine hohe Professionalisierung, die nur durch Aus- und Weiterbildung erreicht werden kann. „Ich arbeite sehr gerne in der Psychiatrie. Gemeinsam mit meinem Team möchte ich Menschen die kreative Unterstützung anbieten, die sie brauchen, um sich selbst wieder entdecken zu können“, so die Ergotherapeutin.
Auf ihr Team mit 25 Mitarbeitenden ist sie sehr stolz. Ob in der Werk-, Kreativ- oder Theatertherapie, beim Hirnleistungs-, Regulations- oder Sozialen Kompetenztraining oder auch in der Gartentherapie – Patientinnen und Patienten profitieren von den vielfältigen Angeboten der Ergotherapie. „Der Umgang mit Materialien und Bildern als Medium gibt Emotionen und Gedanken Raum, sich zeigen zu dürfen“, ist Britta Nagel überzeugt. „Ergotherapie lädt zur Kommunikation, zum Nachdenken und zum Reflektieren an. Patient:innen entdecken Ressourcen oder auch Grenzen, beachten die eigenen Bedürfnisse und fördern somit ihr Selbstwerterleben.“
Mit Blick auf die Zukunft ist sie froh, dass durch die gute Arbeit ihrer Vorgängerinnen Anja Klopotek und Anne Rittner ein solides Fundament für die Ergotherapie geschaffen wurde. Sie konzentriert sich nun auf den Ausbau des Teams und der Therapieangebote. „Ich möchte den Kolleg:innen in den verschiedenen Behandlungsbereichen zeigen, wie wir arbeiten, aber auch nach draußen tragen, was unsere Patient:innen hier schaffen. Das ist eine ganze Menge“, so Britta Nagel abschließend. „Die Ergotherapie in unserem Haus hat viele Facetten, ist bunt und einladend. Der Mensch steht dabei im Fokus unserer Arbeit, und das soll auch weiterhin gewährleistet werden.“